Für Paare

Niemand lehrt uns, wie man eine Beziehung führt. In den Liebesfilmen hört die Geschichte auf, sobald das Paar sich glücklich gefunden hat. Dabei geht es jetzt erst richtig los: Alltag, Beruf, Kinder, Freunde, Familie, Hobbies – die Anforderungen sind hoch, dicht und komplex – da ist oft nicht mehr viel Platz für Partnerschaft.

  • Wie können wir also die Liebe halten, wenn der Alltag losgeht?
  • Was können wir tun, wenn Verletzungen entstehen?
  • Wie können wir Konflikte wirklich lösen, so dass beide zufrieden sind?
  • Und wie können wir unsere Beziehung gemeinsam so gestalten, dass etwas Freudvolles entsteht und bleiben kann?

Konflikte und auch schwierige Phasen in der Partnerschaft sind normal. Entscheidend ist, wie ich damit umgehe. Bin ich bereit…

  • anzuerkennen, dass der Konflikt auch mit mir zu tun hat?
  • meinen eigenen Anteil am Konflikt näher anzuschauen, auch wenn es schwierig ist?
  • mit meinem Partner über meine Bedürfnisse zu sprechen und mich sowohl für mich als auch für uns als Paar einzusetzen?
  • regelmässig „Zeit zu zweit“ in meiner Agenda zu reservieren?

Wenn diese Fragen von Beiden mit „Ja“ beantwortet werden, ist schon mal viel gewonnen.

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Die Beziehung als Gemeinschaft von zwei Individuen – Freiheit versus Sicherheit

In einer sich entwickelnden Beziehung sind schwierige Phasen normal. Das hat auch damit zu tun, dass der Mensch einerseits ein Bedürfnis nach Individualität, Freiheit und Entwicklung hat. Und uns andererseits aber Veränderung auch Angst macht, denn wir sind schon evolutionär bedingt Wesen mit einem hohen Bedürfnis an Sicherheit, Geborgenheit und Zugehörigkeit.

Da in der Regel die Entwicklung von zwei Menschen nicht parallel verläuft, kommt es zwangsläufig zu Konflikten, die eine Auseinandersetzung über die verschiedenen Bedürfnisse erfordert.

Dazu müssen beide bereit und auch in der Lage sein. Und das bedeutet, dass ich meine Bedürfnisse wahrnehmen und Grenzen setzen kann und in der Lage bin, darüber mit meinem Partner in einer wertschätzenden Weise zu kommunizieren und zu verhandeln.

Das sind keine geringen Anforderungen, sie sind aber gleichwohl für jeden erlernbar.

Ängste und Bindungsmuster

Menschen werden schon vorgeburtlich, als Baby und Kleinkind in Ihrem Verhalten geprägt. Je nachdem, wie ihre Eltern früher auf sie reagiert haben und mit Ihnen umgegangen sind und welche Umstände und Ereignisse während der Schwangerschaft und Elternschaft gewirkt haben. Daraus entstehen bestimmte Verhaltensweisen, mit denen dann später auch der Partner konfrontiert ist. Bin ich als Kind zum Beispiel in einem Zuhause gross geworden, wo Konflikte möglichst unausgesprochen unter den Teppich gekehrt wurden, wird es mir später wahrscheinlich erstmal schwer fallen, über Konflikte überhaupt zu sprechen. Vielleicht bin ich dann jemand, der sich nach einem Streit zurück zieht und nicht mehr spricht.

Oder ich bin als Kind viel allein gelassen und auf mich selbst angewiesen gewesen. Wahrscheinlich bin ich dann zwar recht unabhängig, habe aber wahrscheinlich Mühe, Hilfe vom Partner anzunehmen oder gar einzufordern, wenn ich sie eigentlich bräuchte.

Diese und viele andere Verhaltensmuster sind oft unbewusst und fallen einem selbst zunächst meist gar nicht auf, weil man gar nichts anderes kennt. Erst im Konflikt mit einem nahe stehenden Menschen wird es dann zum Thema. Viele wechseln dann den Partner, was einen der Lösung natürlich nicht näher bringt.

Wirkliche Lösung bringen das Anschauen und Erkennen der eigenen Muster und das Erlernen eines neuen, Konflikt lösenden Verhaltens. Und auch wenn das vorübergehend unangenehm  und schmerzhaft sein kann, ist tatsächlich die Konfrontation mit den eigenen schwierigen Gefühlen oft einfacher, als man denkt. Denn man steht ja heute als erwachsene Person da und hat andere Möglichkeiten und Ressourcen als früher.

Und je mehr ich mich meinen eigenen Mustern stelle, umso bessere Chancen hat die Beziehung, in eine immer bessere Qualität zu kommen.

Erwartungen und Projektionen

Meist gehen die Menschen davon aus, dass andere ähnlich denken, fühlen und handeln wie man selbst. In Partnerschaften entwickelt sich das weiter bis hin zu dem Anspruch: „Er/Sie muss doch wissen, was ich will, denke, fühle, er/sie kennt mich doch“.

Tatsächlich ist das eines der grössten Irrtümer in Paarbeziehungen. Und die Erwartung, der andere müsse doch erkennen, was man braucht und diese Bedürfnisse auch wenigstens hin und wieder erfüllen, eine der grössten Quellen von Verletzungen und Missverständnissen.

Diese Haltung ist meist unbewusst und letztendlich eine kindliche, weil sie vom Anderen erwartet, dass er um die Bedürfnisse des Partners besorgt ist wie ein Vater oder Mutter für die Bedürfnisse des Kindes zuständig sind.

Erst wenn ich erkenne, dass mein Partner in keiner Weise für mich, meine Gefühlslage und mein Lebensglück zuständig ist, habe ich wirklich gute Voraussetzungen für eine gelingende Liebesbeziehung.

Denn tatsächlich hat nur man selbst die Verantwortung für die eigene Lebensqualität. Das hat nichts mit Schuld zu tun, denn mancher hat wirklich einiges an schwierigen Erfahrungen zu tragen. Es ist nur einfach so, dass niemand anders zuständig ist, für einen selbst etwas zu ändern.

Wenn ich meinem Partner in dieser Haltung der Eigenverantwortung begegnen kann, können sich beide frei fühlen und Ihre Beziehung auf Augenhöhe führen.